Berufskundliche Beschreibung von 1993

Mathematisch-technische/r Assistent/in

Berufsausbildung

Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz, vorausgesetzt wird das Abitur.
Die zweieinhalb Jahre dauernde Ausbildung wird im Ausbildungsbetrieb vermittelt und endet mit der Abschlussprüfung vor der IHK.

Die Auszubildenden lernen neben den jeweiligen Anwendungsfächern (etwa Technische Physik, Volkswirtschaftslehre,
Buchführung, Kostenrechnung, Finanzmathematik, Wirtschaftsmathematische Optimierungsverfahren):

  • welche mathematischen Grundlagen (Zahlendarstellungen, Elementare Kombinatorik, Algebraische Strukturen) wichtig sind,
  • wie man Differentialrechnungen mit mehreren Veränderlichen ausführt,
  • wie man Integralrechnungen und Komplexe Funktionen mit einer Veränderlichen löst,
  • was in der analytischen Geometrie zu beachten ist,
  • was man über Wahrscheinlichkeitsrechnungen und Statistik wissen muss,
  • welche Berechnungen in der Numerik vorzunehmen sind.
  • welche anwendungsorientierten Verfahren aus Informatik und Mathematik in der Praxis eingesetzt werden können,
  • was man unter Algorithmen und Datenstrukturen versteht,
  • welche Programmiersprachen es gibt (z.B. problemorientierte oder maschinenorientierte),
  • welche Betriebssysteme in der Praxis vorkommen, wie ein Betriebssystem strukturiert ist, arbeitet und benutzt wird,
  • wie eine Datenbank aufgebaut ist und wie man Daten sichert,
  • wie man Software entwickelt.

Berufsausübung

Nach abgeschlossener Berufsausbildung gibt es Ausübungsmöglichkeiten beispielsweise als Systemsoftware-Entwickler, als Anwendungssoftware-Programmierer
oder als Software-Berater und -Betreuer. Sie finden ihr Tätigkeitsfeld überall dort, wo Datenverarbeitungsanlagen eingesetzt werden, etwa in wissenschaftlichen Instituten, bei Großhandelsunternehmen und Industriebetrieben, Banken, Versicherungen oder Behörden.

Tätigkeiten
  • Lösen von wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und technischen Problemen mit Hilfe von Methoden der Mathematik und Informatik
  • Erkennen und Analysieren der Probleme
  • Erarbeiten und Auswählen von Lösungsmöglichkeiten, Entscheiden für ein mathematisches Modell bzw. Modifizieren eines Modells
    (etwa eines Berechnungsverfahrens) zur formalisierten Darstellung eines Anwendungsproblems, Erstellen eines Ablaufdiagramms
  • Beschaffen von Ausgangsdaten
  • Programmieren und Testen des Softwareprodukts, Weiterbetreuen nach der Einführung (z.B. durch Anpassungen, Ergänzungen)
  • Bewerten der Ergebnisse, Dokumentieren
Umgang mit
  • Informatikern, Mathematikern, Wirtschaftswissenschaftlern, Ingenieuren, Technikern, Softwarenutzern

Berufliche Weiterbildung

Spezialisierungsmöglichkeiten
  • Teilnahme an Seminaren, z.B. über Datenbanksysteme, Datenbankverwaltung und -programmierung, Rechnerstrukturen,
    Lokale Netzwerke, Datenorganisation, Zugriffsmethoden, Wertanalyse, Controlling, Kostenrechnung - EDV, Mitarbeiterführung
Aufstiegsfortbildung
  • Betriebswirt/in der Fachrichtung Organisation/Datenverarbeitung, Wirtschaftsinformatik oder Logistik
  • Wirtschaftsinformatiker/in (staatlich geprüft)
  • Informationsorganisator/in
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